Montage der Anhängerkupplung und Erledigung von kleinen Schönheitsreparaturen

18.12.2020 – 22.12.2020

Die Arbeiten wurden teilweise parallel durchgeführt. Die Beschreibungen sind getrennt. Zuerst werden der Einbau der Anhängerkupplung und des Elektrosatzes geschildert, im Anschluss die nebenbei durchgeführten Schönheitsmaßnahmen.

Vorbemerkungen zur Anhängerkupplung

Von Anfang an geplant, gab es für den Vito nun zum Jahresende eine abnehmbare Anhängerkupplung von Westfalia. Da sich die Preise von neuen und gebrauchten Kupplungen nur geringfügig unterscheiden und Elektrosätze gebraucht nur mit abgeschnittenen Kabeln zu finden waren, wurde zugunsten einer neuen Anhängerkupplung mit passendem neuen fahrzeugspezifischem Kabelsatz entschieden.

Die Anhängerkupplung ist abnehmbar und lässt sich relativ einfach mittels 6 mitgelieferter Schrauben an bereits vorhandenen Bohrungen am Fahrzeugrahmen befestigen. Diese Kupplung ist identisch mit den von Mercedes ab Werk verbauten, weswegen keine Sorge wegen der Passgenauigkeit bestand. Vorteil der Westfalia-Kupplung ist zusätzlich, dass sie abgebaut nur sichtbar ist, wenn man sich unter das Auto legt, weil sie nicht unter dem Auto herausragt.

Beim Elektrosatz gab es mehrere Alternativen. Hier wurde erst nach Studium der Installationsanleitungen sämtlicher angebotenen E-Sätze entschieden. Zwei Kriterien musste der E-Satz erfüllen. Keine losen Enden, sondern passende Stecker für den Anschluss an die Rücklichter und eine Konfektion der Kabel, die eine andere Verlegung als eine über den Fahrzeugboden zulässt, ohne Kabel trennen und verlängern zu müssen. Der E-Satz von Westfalia war der einzige, bei dem die Kabel nicht über eine mittig im Fahrzeugheck sitzende Öffnung im Boden nach innen geführt werden müssen. Bei diesem Satz wird links hinter dem Stoßfänger eine Kabeldurchführung verwendet. Die Option über den Boden im Heck schied aus, weil auf dem Fahrzeugboden im Laderaum eine Platte liegt. Wie wir nun wissen aus 1,6 cm dickem Holz. Um darunter an die Kabeldurchführung zu kommen, hätte der gesamte Laderaum mitsamt Sitzschienen demontiert werden müssen. Das wäre ein solch immenser Aufwand, der für die Verlegung einiger Kabel nicht gerechtfertigt ist.

Falls jemand, der ebenfalls solch einen Umbau besitzt, vorhat, diese Platte „mal eben“ rauszunehmen, sollte besser sehr gut überlegen ob das wirklich sein muss. Solche Platten sind gerne mit dem Fahrzeugboden verklebt.

Zurück zum Einbau der Anhängerkupplung. Wenn man die passenden Teile also beschafft hat, braucht man auch passendes Werkzeug. Die folgende Aufzählung könnte aus der Erinnerung unvollständig bzw. falsch sein. Torx 40 für die (De)-Montage des Stoßfängers, Torx 25 und Kreuzschlitz für die Einstiegsleiste und die Rücklichter, Kunststoffhebel für den Gummistopfen der Kabeldurchführung, die Clips des Stoßfängers und die diversen Verkleidungsteile, die für das Verlegen der Kabel gelöst werden müssen. Knarre und Drehmomentschlüssel mit 19er, 18er, 17er Nuss und zusätzlich Maul- oder Ringschlüssel (zum Glück waren letztere vorhanden, aus Beständen von Opa Hermann) zum Gegenhalten in selber Größe. Eine 10er Nuss für die Batterie wird benötigt. Silikonspray, um einen Kabelstrang leichter durch die entsprechenden Gummitüllen ziehen zu können, wird dringend empfohlen. Eine Möglichkeit das Auto anzuheben sollte vorhanden sein. Tatsächlich habe ich auf den Einsatz meiner Auffahrrampen verzichtet, weil der 4×4 hinten hoch genug ist. Es wäre mit Rampen sicher noch bequemer gewesen, aber so konnte ich den Wagen in der Garage auf seinem Platz stehen lassen.

Was man, wie ich gelernt habe, zusätzlich griffbereit haben sollte: schwarzen Lack für Ausbesserungsarbeiten an der Anhängerkupplung, einen Metallbohrer 5mm und einen Ringkabelschuh (Größe?). Dies ist auf Mängel am Lieferumfang der Kupplung und des E-Satzes zurückzuführen.

Bei Umbauten für Einsatzfahrzeuge wird nicht zwingend darauf Rücksicht genommen, dass irgendjemand später noch eine Anhängerkupplung nachrüsten möchte. Hier sollte vorher, das wusste ich bis dahin auch nicht, nachgemessen werden, ob neben den Trägern Platz für die seitlichen Kontaktflächen der Anhängerkupplung ist. In unserem Fall hatten wir am Ende Glück gehabt. Bei der ersten Anprobe passte die Anhängerkupplung nicht, denn es war eine Schraube im Weg.
Deswegen benötigte man, durch den Polizeiumbau bedingt, noch eine Flex und einen Schraubstock, bzw. einen Nachbarn, der beides hat, um die im Weg stehende Schraube einzukürzen.

Einbau der Anhängerkupplung

Die Anhängerkupplung wurde, wie folgend abgebildet, geliefert.

Vor Beginn der Arbeiten, war eine Ausbesserung der Lackierung der Anhängerkupplung angesagt. Diese erfolgte in mehreren Schichten.

Zuerst steht die Demontage aller Teile an, die im Weg sind. Das sind der Stoßfänger, zwei Stahlklötze darunter und der Abschlepphaken. (Bis auf die Stoßfänger habe ich nun alles günstig abzugeben).

Dann die Auflageflächen und die Löcher für die Schrauben am Längsträger reinigen. Anhängerkupplung festschrauben und dann ist der leichte Teil erledigt.

Wer den Ausschnitt nach Anleitung machen möchte, damit die passende Abdeckung von Mercedes passt, muss sich keine großen Sorgen machen. Der Ausschnitt scheint von innen in die Stoßstange eingeprägt zu sein. Wir haben uns für eine Minimalvariante entschieden. Dazu muss man den Stoßfänger an die montierte Kupplung anhalten und dann den Ausschnitt anzeichnen. Hier berücksichtigen, dass auch Platz für die rote Abdeckung eingeplant wird. Das hatten wir versäumt und mussten später noch nachschneiden.

Jetzt noch nicht alles wieder zusammenbauen, denn der E-Satz will auch noch fertig montiert werden. Kann theoretisch auf vor der Anhängerkupplung gemacht werden, wenn der Stoßfänger ab ist.

Zum Einbau des E-Satzes.

Der E-Satz ist eigentlich auch recht einfach einzubauen. Die Reihenfolge eines Großteils der Arbeitsschritte in der Montageanleitung kann auch getauscht werden. Es ist auch nicht nötig, wie beschrieben, direkt zu Beginn der Arbeiten, die Batterie abzuklemmen.

Zur Sicherheit sollte der E-Satz erst zum Schluss an die Batterie angeschlossen werden, nicht dass man zwischendurch einen Kurzschluss verursacht.

Kurzbeschreibung der Arbeiten am E-Satz: Platz für das Steuergerät hinten links suchen. Stopfen der Kabeldurchführung hinten links entfernen. Kabel für die Anhängersteckdose durch das Loch führen.

Rückleuchten abbauen, Blende der Kofferraumöffnung abmontieren. Kabel zu den Rücklichtern führen. Links ist das ganz einfach, für das rechte ist der Aufwand etwas größer, da es unterhalb der Kofferraumklappe entlang zur anderen Seite muss. Hierzu müssen laut Montageanleitung die Seitenverkleidungen abmontiert werden. In unserem Fall konnten die Seitenverkleidungen dran bleiben. Wir haben nur die beiden Keile der Heckklappenführung abmontiert und konnten so die Seitenverkleidung so weit zur Seite drücken, dass der Stecker durchpasste. Stecker an den Rücklichtern anstecken und Rücklichter wieder montieren.

Über den Kabelstrang für die Anhängersteckdose muss eine Gummitülle geschoben werden, die das Loch der Kabeldurchführung verschließt. Diese Tülle sitzt sehr stramm, soll ja auch dicht sein. Mit viel Silikonspray ist es aber recht einfach, die Strecke von etwa einem Meter schnell zu überwinden. Mit der gleichen Technik ist die zweite Gummitülle für die Anhängersteckdose über das Kabel gekommen.

Die einzelnen Kabel wurden einfach gemäß Anleitung an der Dose verschraubt, die mitgelieferten Schrauben montagefertig in die Löcher der Dose gesteckt, diese am entsprechenden Halter der Anhängerkupplung angehalten und – festgestellt, dass die Löcher zu klein sind. Warum? Zur Erinnerung, Westfalia Kupplung mit Westfalia E-Satz, den es so im Paket gibt. Merkwürdig. Zum Glück hatten wir alles da, um das Problem zu beheben. Kurzerhand die Löcher auf das passende Maß aufgebohrt, mit Nitrofest konserviert und nach der Trocknungszeit die Dose angeschraubt.

Das Kabel für den Stromanschluss des Steuergerätes muss irgendwie zur Batterie unter dem Fahrersitz geführt werden. Die Anleitung macht zwei Vorschläge: Entlang der Seitenwand über den Boden oder unter dem Fahrzeug entlang. Diese gefielen mir beide nicht gut, da erster Vorschlag eine Demontage des linken Seitenteils der Kofferraumverkleidung bedeutet hätte, inklusive einer Wette, ob das Kabel überhaupt am Einstieg der linken Schiebtür vorbeigeht bzw. darunter her. Die Variante unter dem Auto hätte bedeutet, die Tülle hinten wieder rauszunehmen und da das Kabel durch ein noch zu öffnendes Loch zu ziehen und irgendwo vorne wieder ins Auto bekommen zu müssen. Die Anleitung beschreibt die Variante nicht weiter und es lag auch keine weitere Kabeltülle mehr bei. Gesucht, wo man mit den Kabeln wieder rein soll, habe ich nicht, denn diese Variante war auch abegelehnt, ich hatte nämlich noch eine Idee, die mir besser gefiel. Ich wollte innen entlang mit dem Kabel, aber oberhalb der Schiebetür. Eine Trockenübung zeigte, dass dieser Kabelstrang lang genug dafür war und auch nicht verlängert werden muss. Diese Variante ist auch mit nicht unerheblichem Verlegeaufwand verbunden. Die oberen Verkleidungen der D- und C- Säule mussten zuerst ab. Dann die Kabel an der D-Säule hoch, dann unter dem Dachhimmel entlang bis zur C-Säule. Hier hat die Endoskopkamera beim durchziehen geholfen. Von der C-Säule bis zur B-Säule ist recht einfach, da man die Türdichtung entfernen und dann von der geöffneten Tür aus unter den Dahhimmel greifen kann. An der B-Säule wurde es dann komplizierter. Hier mussten die obere und letzten Endes auch die untere Vekleidung ab, da es uns nicht möglich war, da mit der Endoskopkamera durchzukommen. Kabelreste vom Polizeiumbau waren im Weg. Bei beiden Verkleidungen muss jeweils eine Schraube des Sicherheitsgurtes gelöst werden, wenn diese abmontiert werden. In unserem speziellen Fall musste auch der Halter für den Campingtisch abmontiert werden.

Das Kabel ließ sich dann einfach zur Batterie führen und für den Anschluss vorbereiten. Da die Verkleidungen ab waren, wurden sie noch mal gründlich gereinigt, die Kabelreste entfernt, die vebliebenen Kabel vernünftig wieder, zusammen mit den neuen, befestigt und dann hieß es nur noch, schnell alles wieder zusammenbauen und testen. Die Montage der beiden Abdeckungen hat dann mindestens eine Stunde benötigt, weil sie durch das mehrfache an- und abbauen Schäden davongetragen haben. Clips und Haltenasen sind verbogen, ausgeleiert, angebrochen und das auch gerne alles gleichzeitig.

Vor dem Anschließen an die Batterie mussten noch die Massekabel an den Massepunkten angeschlossen werden. Diese befinden sich hinter der linken Stoßfängerecke hinter dem Gitter der Zwangsentlüftung.

Bei der Demontage dieses Gitters kann man mindestens zwei Fehler machen.

1. Das Gitter versuchen von unten herauszuhebeln. Das führt dazu, dass das Gitter verformt und bricht. Man kann dazu verleitet werden, weil unten mehr Platz ist. Oben lässt sich kaum ein Hebelwerkzeug ansetzen, da dort die Fixierungsleiste des Stoßfängers sitzt.

2. Fehler: anzunehmen dass man den oberen Teil des Gitters vom unteren lösen muss, weil dieser als Klemme oder ähnliches fungiert. Das führt dazu, dass die Gummilappen der Zwangsentlüftung rausfallen und alles wieder zusammengefriemelt werden muss. Und das ist echt kein Spaß.

Also, wer es nachmacht: oben ansetzen und vorsichtig sein, denn der Kram bricht wirklich leicht auseinander.

Hat man das Gitter dann irgendwann ab, muss man nur noch die Mutter vom Massepunkt lösen, den Ringschuh auf das Gewinde legen – wenn er denn passt. Hier ereilte uns der nächste Rückschlag. Der Ringschuh des fahrzeugspezifischen E-Satzes passte nicht. Warum das schon wieder? Zum Glück haben wir die ganzen rausgerupften Reste der Polizeielektrik aufgehoben. Dort gab es einen passenden Ringschuh. Diesen einfach mit Stromdieben mit den beiden Massekabeln verbunden und nun konnte das Steuergerät an die Batterie angeschlossen werden.

Als alles innen alles zusammen war, konnte getestet werden. Der Test ergab nach einigem Hin und Her final, dass der E-Satz funktioniert, der erste Testanhänger aber einen Fehler in der Beleuchtung hatte und womöglich eine neue Funktion am Auto gefunden worden ist.

Am Folgetag wurde sich dann hauptsächlich der Schönheitsreparaturen gewidmet, bevor der Stoßfänger montiert werden konnte.

Schönheitsreparaturen

Hinter der rechten Stoßfängerecke verbarg sich ein „reparierter“ Unfallschaden.

Hier wurden am ersten Tag Owatrol aufgepinselt und dann einfach über mehrere Tage mehrere Schichten Brantho Korrux Nitrofest drüber gesprüht.

Die Ecke unterhalb des rechten Rücklichtes war wohl durch eine schlechte Lackierung rissig. Diese wurde abgeschliffen, grundiert, mit Metalliclack lackiert, mit Klarlack lackiert und dabei versaut. Klarlack zu dick aufgetragen mit Läuferbildung. Das konnte ich so nicht ans Auto machen.

Also ein neuer Versuch. Der Plan war, nur den Klarlack plan zu schleifen, noch mal Silber zu lackieren und dieses Mal vorsichtiger den Klarlack aufzubringen. Beim Schleifen hat sich aber an den Stellen, wo die Läufer waren, der gesamte Lack inklusive Grundierung vom Kunststoff aberollt. Alle Schichten waren wohl vom Lösungsmittel im Klarlack angelöst. Nun war deutlich weiteres Abschleifen, Füllern und Schleifen angesagt. Irgendwann zeigte sich, dass die Grundierung nicht mehr glatt verlief. Für einen Neuanfang war keine Zeit mehr, da das Auto am nächsten Tag fertig zusammengebaut sein musste. Im Ergebnis sieht man jetzt aus der Nähe, dass die gesamte Oberfläche rau ist. Es ist am Ende nicht das erwartete Ergebnis aber eine Verbesserung zu vorher allemal.

Überall, wo Rost gefunden wurde, wurde dieser Entfernt und die Stelle mit Owatrol oder „Nitrofest“ übermalt.

Die Falle vom Heckklappenschloss wurde grob entrostet. Hier muss nach dem Einbau ein- bzw. nachgestellt werden. Wenn das zu weit vorne sitzt, schließt die Zentralverrriegelung den Laderaum nicht mehr ab, weil die Heckklappe nicht richtig schließt.

Insgesamt sind für die oben aufgeführten Arbeiten ca. 8 Stunden aufgebracht worden.


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